Als die Eisenbahnfreunde im Jahre 2012 eine Publikationsreihe mit dem Namen "Zeitreise Eisenbahn" starteten, dachte wohl niemand daran, dass man rund zwölf Jahre später bereits das siebte Buch dieser Reihe präsentieren würde. Die Bücher, die allesamt im Eigenverlag herausgegeben wurden, behandeln ganz unterschiedliche Themen. Mal geht es um Streckenportraits, mal um Ausbesserungswerke von Dampflokomotiven und natürlich darf auch ein Buch über den Eisenbahnstandort Jünkerath nicht fehlen. So unterschiedlich die Bücher auch sind: es geht immer um die Eisenbahn im Eifel- und Moselraum.
Das Buch, das diesmal vorgestellt wurde, dürfte insbesondere die Freunde der Dampflokomotive interessieren und faszinieren, denn es handelt vom Lokfriedhof Karthaus, dem größten Lokfriedhof der Deutschen Bundesbahn. Der Lokfriedhof Karthaus war für zahlreiche Lokomotiven unterschiedlicher Baureihen die letzte Station, bevor sie von Schneidbrennern zerteilt wurden. Kupfer, Messing und andere wertvolle Metalle wurden aussortiert und das Eisen schließlich als Schrott zu den Hochöfen transportiert.
Rund 50 Eisenbahnfreunde hatten sich um 15:00 Uhr im Jünkerather Eisenbahnmuseum eingefunden, um die Präsentation dieses Buches mitzuverfolgen. Viele Zuschauer hatten sich trotz des immer noch bestehenden Schienenersatzverkehrs aus dem Trierer Raum auf den Weg nach Jünkerath gemacht, einige sogar aus dem Saarland.
Autor Wolfgang Kreckler erläuterte anhand einer professionell gestalteten Präsentation, wie sein Interesse für die Eisenbahn und speziell für den Lokfriedhof Karthaus entstand, erläuterte die Geschichte der Eisenbahn in und um Karthaus und zeigte viele faszinierende Bilder und Pläne, die auch im Buch zu sehen sind. Einige Bilder zeigen zum Beispiel die einst stolzen Dampfrösser, wie sie - schon ziemlich heruntergekommen - in einer Reihe hintereinander stehend, auf den Schneidbrenner warten. Auf anderen Bildern sieht man die Arbeiter, die in schmutzigen Anzügen und mit Schutzbrillen ihrer schweren Arbeit nachgingen und die tonnenschweren Stahlkolosse Stück für Stück zerlegten. Es sind (auch) die Bilder, die das Buch ganz besonders machen. Sie stammen überwiegend von dem leider bereits verstorbenen Eisenbahnfotografen Jürgen Zeug, der gleich in der Nachbarschaft des Lokfriedhofs wohnte und unzählige Fotos gemacht hat, die wirklich Seltenheitswert haben.
Die Fotosammlung von Jürgen Zeug, die sich heute im Besitz von Wolfgang Kreckler befindet, war sozusagen der Grundstock für das Buch. Angereichert werden die Fotos um Gleispläne und zahlreiche Fakten zur Geschichte der Eisenbahn rund um Karthaus, zu den in Karthaus gestrandeten Lokomotiven, zu den Arbeitsabläufen bei der Zerlegung und vielem mehr.
Der Applaus am Ende der Präsentation machte deutlich, dass es ein gelungener Vortrag war, der Lust auf mehr gemacht hatte. Nachdem der Veranstaltungsraum ein wenig umgebaut worden war, konnte der Buchverkauf beginnen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich das Buch gleich vor Ort zu kaufen und vom Autor signieren zu lassen. Bei Knabbereien und Kaltgetränken gab es auch noch die Möglichkeit, gemeinsam mit den anderen Anwesenden ein wenig zu "fachsimpeln" und über die Zeit der guten alten Eisenbahn zu diskutieren.
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Abschließend noch einige Impressionen von der Veranstaltung.