Unser Museumsstück des Monats ist ein ganz simples Werkzeug, das in früheren Zeiten viele Menschen auch bei sich zu Hause hatten und das sich wohl auch heute noch in mancher Werkstatt befindet: ein Handhobel. Natürlich ist das kein x-beliebiger Hobel, denn dieses Exemplar wurde einst im Bahnbetriebswerk Jünkerath genutzt.
Der Hobel ist lt. Wikipedia "ein Werkzeug zur spanenden Bearbeitung von Holz. Die Oberfläche des Holzes wird bearbeitet, indem mit dem Hobeleisen oder -messer, Späne vom Material abgetragen werden. Ziel ist, die Oberfläche abzurichten und zu glätten. Klassische Handhobel haben eine feste Schneide, die im Hobelkörper fixiert ist."
In einem Bahnbetriebswerk waren zahlreiche verschiedene Werkzeuge im Einsatz. Vorrangig ging es natürlich um die Wartung und Reparatur von Lokomotiven, an denen sich nur wenig Holz befand. Dabei spielte der Hobel sicher keine entscheidende Rolle.
Doch es gab auch Holzarbeiten zu erledigen, zum Beispiel an Waggons oder an den Gebäuden. Auf dem weiträumigen Gelände des Bw Jünkerath war auch eine Reparatur- und Lehrlingswerkstatt untergebracht. Vielleicht stammt das gute Stück von dort.
Die Eisenbahnverwaltungen kennzeichneten ihr Inventar mit einer Abkürzung, einem Schriftzug und / oder einem Logo. Man findet Bezeichnungen wir "DB" oder "DR" auf Lampen, Ölkännchen und vielem mehr. Auch Flügelräder oder die bekannten Adler aus der Zeit von 1933 - 1945 sind häufig eingestanzt. Sogar Bleistifte, Seife und Toilettenpapier tragen oft das Logo oder den Schriftzug der DB oder DR.
Bei diesem damals handelsüblichen Hobel, der wahrscheinlich nicht speziell für die Bahn angefertigt wurde, hat man den Schriftzug “Bw. Jü” für Bw Jünkerath eingebrannt, damit klar war, wo das gute Stück hingehört.
Das war bei diesem Exponat besonders gut, weil es ansonsten wahrscheinlich nicht bei uns im Museum gelandet wäre.
Der Zahn der Zeit hat ein wenig an unserem Exponat genagt und natürlich lag auch dieser Hobel 2021 im schlammigen Hochwasser der Kyll. Deshalb steht er auch noch auf der Liste der Exponate, die wir nochmal ein wenig verschönern wollen, ohne den historischen Charakter zu zerstören.