Eisenbahn-
Museum
Museum für Eisenbahngeschichte im Eifel- und Moselraum
Bei bestem Wetter haben wir heute im historischen Bus der Firma Hoffmann aus Nohn erneut eine Exkursion durchgeführt. Organisator der Tour war wieder Andreas Kurth vom Museumsbahnhof Ahütte. Ich war zum zweiten Mal als Reiseleiter mit dabei. Diesmal haben wir uns auf die Spuren der oberen Ahrtalbahn von Ahrdorf nach Blankenheim (Wald) begeben. Die kleine Nebenbahn wurde am 1. Mai 1913 eröffnet und am 28.02.1961 bereits wieder stillgelegt. Für eine Eisenbahnstrecke ist das wirklich eine sehr kurze Betriebsdauer.
Kurz vor 11:00 Uhr traf ich am Bahnhof Ahütte ein, wo sich schon einige Gäste versammelt hatten. Stilecht hatte ich mir die Uniform eines Eisenbahnbeamten aus den 1960er Jahren angezogen. Da der Reiseleiter bei der Bahn Zugführer heißt (naja, der Vergleich hinkt zugegebenermaßen ein wenig), hatte ich zusätzlich die rote Zugführer-Schärpe angelegt.
Diese Ausstattung kam bei den Gästen gut an und so gab es gleich einen Fototermin vor dem Bahnhof. Hintergrundmotiv waren der historische Reisebus der Firma Hoffmann, außerdem natürlich der rote Triebwagen der Baureihe VT 98, der seit einiger Zeit auf dem Gleis vor dem Empfangsgebäude des Bahnhofs Ahütte steht.
Die Fahrt führte uns von Ahütte zunächst nach Ahrdorf, dem Ausgangspunkt der Strecke. Dort gab es den ersten Halt mit Erläuterungen zum Bahnhof Ahrdorf und zum Streckenverlauf. Die interessierten Teilnehmer stellten einige Fragen, sodass es eine sehr lebendige und nette Tour wurde.
Von Ahrdorf aus ging die Fahrt nach Ahrhütte, an den dortigen Bahnhof, der den Namen Dollendorf (Eifel) bekommen hatte. Aus den Fenstern des Empfangsgebäudes beobachteten die heutigen Eigentümer neugierig die kleine Reisegruppe mit dem uniformierten Bundesbahn-Beamten.
Den nächsten Halt gab es am Freilinger Viadukt. Das formschöne Bauwerk mit einer Gesamtlänge von 80 Metern, war im März 1945 von den zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt und erst 1951 wieder aufgebaut worden. Die Teilnehmer nutzten auch diesen Aufenthalt, um zahlreiche Fotos zu machen.
Den nahegelegenen Bahnhof Freilingen haben wir uns nicht aus der Nähe angeschaut. Erstens hatte der Bus dort keine Möglichkeit zu drehen und zweitens ist das Gelände von einem hohen Zaun umfasst, sodass man ohnehin nicht fotografieren konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs haben wir kurz angehalten, um das Gebäude aus der Ferne zu betrachten.
Die aktuelle Sperrung der B258 ab dem Abzweig Reetz machte nun einen Umweg notwendig. Über Reetz fuhren wir zunächst Richtung Autobahn und dann auf die B51 Richtung Blankenheim. Nach kurzer Fahrt bogen wir links nach Mülheim ab und schauten uns das dortige Empfangsgebäude an. Das Gebäude wird seit vielen Jahren für Ferienfreizeiten und ähnliche Gelegenheiten genutzt und an diesem Wochenende war eine besonders nette Gruppe dort untergebracht. Bereitwillig ließ man uns auf das Gelände, sodass wir auch mal die Gleisseite eines Empfangsgebäudes bewundern konnten. Sie luden uns sogar auf ein Bier ein, was wir aber dankend ablehnen. Schließlich mussten wir pünktlich wieder in Ahütte sein.
Leider sieht man vom Bus aus nur sehr wenig von der Strecke. Meistens verdecken die mittlerweile sehr groß gewordenen Bäume die Sicht. Von daher war ich froh, dass noch alle Empfangsgebäude vorhanden und erreichbar sind. So konnten die Teilnehmer unserer Exkursion zumindest einen kleinen Einblick in die Infrastruktur der Nebenbahn Ahrdorf - Blankenheim (Wald) bekommen. Den Streckenverlauf konnte ich anhand von Luftaufnahmen und Karten erläutern. Besonders interessant war natürlich die Mülheimer Schleife.
Die nächste Station hieß Blankenheim (Eifel). Das dortige Empfangsgebäude sieht so ganz anders aus, als die übrigen Bahnhofsgebäude an der Strecke. Es ist von der Bauart gleich den Gebäuden der Bahnhöfe Dümpelfeld, Stadtkyll und Kreuzberg (Ahr).
Ab und an ging mein Blick zur Uhr, denn die Fahrt war auf drei Stunden begrenzt. Unser Fahrer war ganz entspannt. Er meinte, wenn wir bei der Abfahrt vom Endbahnhof Blankenheim (Wald) noch eine halbe Stunde Zeit hätten, wäre alles gut. Wir fuhren zunächst weiter zum Bahnhof von Blankenheimerdorf. Das Empfangsgebäude ist von relativ hohen Hecken umgeben und eignet sich daher nicht als Fotomotiv. Deshalb beschlossen wir, nicht auszusteigen, sondern nach Blankenheim (Wald) weiterzufahren und dort einen längeren Aufenthalt zu machen.
Gesagt, getan. Nach unserer Ankunft in Blankenheim (Wald) stiegen wir aus und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Wasserturm, der vor vielen Jahren die Dampflokomotiven mit dem notwendigen Wasser versorgte. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist in Privatbesitz. Der Wasserturm war natürlich nochmal ein tolles Motiv für die Fotografen, ebenso die Brücke, die man in der Ferne sehen konnte. Sie diente dazu, die Ahrtalbahn über die Eifelstrecke Köln - Trier zu führen.
Kurz nach 13:30 Uhr saßen dann alle wieder im Bus und pünktlich (naja, fast pünktlich) waren wir wieder in Ahütte. Mir hat die Reise viel Spaß gemacht und den Teilnehmern - glaube ich - auch. Mal schauen, wo uns die nächste Exkursion hinführt.