Eisenbahn-
Museum
Museum für Eisenbahngeschichte im Eifel- und Moselraum
Wir, die Eisenbahnfreunde Jünkerath (EFJ), hatten zur Museumseröffnung geladen und viele interessierte Besucher kamen. Fast drei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 wurde das damals komplett überflutete Eisenbahnmuseum am 2. Juni 2024 an einem anderen Standort, in der Mühlengasse 3a in Jünkerath-Glaadt, neu eröffnet.
Rund 50 geladene Gäste hatten sich gegen 14:00 Uhr im neuen Eisenbahnmuseum eingefunden, um gemeinsam mit uns die Wiedereröffnung des Museums zu feiern. Zur Begrüßung wurde den ankommenden Gästen zunächst einmal Sekt und Orangensaft gereicht. So ergab sich bereits vor der offiziellen Eröffnung die Möglichkeit zu Gesprächen und - soweit noch nicht erfolgt - gegenseitigem Kennenlernen.
Für viele war es ein Wiedersehen unter (Eisenbahn-)Freunden. Hans-Jürgen Wenzel, erfolgreicher Autor zahlreicher Eisenbahnbücher, war mit seiner Gattin angereist, der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde wurde durch Vorstandsmitglied Dirk Collin vertreten, vom Kgl. Geschichts- und Museumsverein St. Vith waren der Vorsitzende Dr. Jens Giesdorf und der Ehrenpräsident Klaus Dieter Klauser gekommen. Auch die Vorsitzenden der Eifelquerbahn e.V. und der IG Westeifelbahn e.V., Jens Wießner und Bernd Kruse, hatten es sich trotz einer parallel stattfindenden Veranstaltung im DB-Museum Koblenz nicht nehmen lassen, zur Museumseröffnung nach Jünkerath zu kommen.
Neben den Vertretern aus dem Eisenbahnumfeld und einigen Gründungsmitgliedern der EFJ waren auch zahlreiche Menschen gekommen, die nach dem Hochwasser von 2021 entweder als Privatperson oder als Funktionsträger von Institutionen mit dazu beigetragen hatten, dass der Wiederaufbau am neuen Standort gelingen konnte. Beispiele dafür sind die Kreissparkasse Vulkaneifel oder die örtlichen Feuerwehren.
Viel Unterstützung haben wir auch von Seiten der Politik bekommen. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass bei der Museumseröffnung einige Vertreter aus der Politik dabei waren: Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, Landrätin Julia Gieseking, MdL Jens Jenssen (SPD) und Norbert Bischof, Ortsbürgermeister von Jünkerat. MdL Gordon Schnieder (CDU) wollte ebenfalls dabei sein, musste aber kurzfristig absagen.
Zu den Gästen zählte auch Frank Reuter, Geschäftsführer der Touristik GmbH Gerolsteiner Land. Er hat mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits in der Vergangenheit einen großen Beitrag dazu geleistet, das Museum bekannt zu machen. Gemeinsam arbeiten wir weiter daran, dass das Eisenbahnmuseum Jünkerath im touristischen Angebot der Region eine gute Rolle einnehmen kann.
Nach dem "Come together" begrüßte der EFJ-Vorsitzende Manfred Jehnen die Gäste mit einer kurzen Ansprache, in der er insbesondere den vielen Menschen dankte, die dem Verein nach der Flut geholfen hatten. Die Unterstützung damals war sehr vielfältig. Es gab finanzielle Hilfe, organisatorische Hilfe, Sachspenden und tatkräftige Hilfe vor Ort. Auch die Politik leistete damals wichtige Unterstützung, die es den Eisenbahnfreunden ermöglichte, weiterzumachen und das Museum neu aufzubauen.
Hans Peter Böffgen, Schirmherr der Eröffnungsveranstaltung, gratulierte den Eisenbahnfreunden Jünkerath im Namen der Verbandsgemeinde Gerolstein und wies in seinem Grußwort auf die wechselvolle Geschichte des Vereins hin, die immer wieder von Rückschlägen geprägt war. Besonders beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister von dem Durchhaltewillen der Vereinsmitglieder und sicherte mit Blick auf die noch bevorstehende Versetzung des Roheisenpfannenwagens weitere Unterstützung seitens der Verbandsgemeinde zu.
Landrätin Julia Gieseking ging in ihrem Grußwort auf die Bedeutung des Ehrenamts für die Region ein und betonte, dass es wichtig sei, die Geschichte nicht zu vergessen und die Erinnerung an die große Eisenbahngeschichte der Region zu bewahren.
Im Anschluss an die Grußworte leitete der EFJ-Vorsitzende zur Einsegnung des Museums über. Die EFJ hatten ein Kreuz im Museum angebracht, das in Jünkerath bei der DEMAG hergestellt worden war und lange Zeit im Eisenmuseum hing, das leider nicht mehr existiert. Das Kreuz symbolisiert im Museum nun die Zusammengehörigkeit der beiden Jünkerather Wurzeln Eisenindustrie und Eisenbahn. Die Segnung des Museums nahm Pfarrer Rolf Esser vor. Esser, der in der Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land tätig ist, hatte keine Sekunde gezögert, als wir ihn fragten, ob er die Einsegnung übernehmen würde. Schließlich ist Rolf Esser in Glaadt in der Nachbarschaft des Museums aufgewachsen. Im Rahmen der Zeremonie erläuterte er den Museumsbesuchern die Bedeutung der Segnung anhand des lateinischen Begriffs „Benedictio“. Am Ende der Zeremonie ging Pfarrer Esser durch die Reihen und segnete auch die Museumsgäste.
Danach rundete Manfred Jehnen den offiziellen Teil der Museumseröffnung ab. Unter der Überschrift „Eisenbahnmuseum Jünkerath – ein Blick zurück und ein Blick nach vorne“ ließ der EFJ-Vorsitzende in seiner rund halbstündigen Präsentation zunächst die Geschichte des Vereins „Eisenbahnfreunde Jünkerath“ und des Museums Revue passieren. Im nächsten Abschnitt wurden anhand von Fotos und Fakten in Kurzform die Arbeiten skizziert, die für den Wiederaufbau des Museums und parallel dazu für die Aufbereitung der hochwassergeschädigten Exponate erforderlich waren. Der letzte Teil der Präsentation handelte vom Museumskonzept, mit dem die Jünkerather Eisenbahnfreunde starten wollen.
Um 16:00 Uhr begann der öffentliche Teil der Museumseröffnung. Dies nutzten zahlreiche Besucher aus nah und fern, um sich das Museum genauer anzuschauen. Neben den Exponaten, die dauerhaft im Museum ausgestellt werden, hatten wir einige Besonderheiten vorbereitet, zum Beispiel:
Die Gäste zeigten sich sehr angetan von dem, was wir im neuen Eisenbahnmuseum zusammengetragen haben. Alles wurde genau begutachtet, viele interessante Gespräche wurden geführt und wohl auch einige neue Kontakte geknüpft.
Als „give away“ gab es für alle Besucher eine Papiertüte, die unter anderem die Sonderausgabe der Vereinszeitschrift EFJ-Info enthielt. Die 36-seitige Sonderausgabe wurde zur Museumseröffnung erstellt und spannt den Bogen von den ersten Ideen für ein Museum über die Eröffnung des Museums am Römerwall bis hin zur Eröffnung des neuen Museums.
Unter diesem Link können Sie die Sonderausgabe der EFJ-Info online lesen.
Gegen 19:00 Uhr verließen die letzten Gäste das Eisenbahnmuseum Jünkerath und hinterließen zufriedene Veranstalter. Am kommenden Samstag beginnt dann der Museumsbetrieb. Bis Ende September öffnet das Museum jeden Samstag von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr.
Unser Dankeschön gilt allen Gästen und allen Helfern, allen voran unserem Service-Team, das unsere Gäste so hervorragend versorgt hat.
Zum Abschluss noch einige Impressionen vom öffentlichen Teil der Museumseröffnung.