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Wiedereröffnung des Eisenbahnmuseums Jünkerath

Manfred Jehnen • 3. Juni 2024

Wiedereröffnung des Eisenbahnmuseums Jünkerath am 2. Juni 2024

Wir, die Eisenbahnfreunde Jünkerath (EFJ), hatten zur Museumseröffnung geladen und viele interessierte Besucher kamen. Fast drei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 wurde das damals komplett überflutete Eisenbahnmuseum am 2. Juni 2024 an einem anderen Standort, in der Mühlengasse 3a in Jünkerath-Glaadt, neu eröffnet.


Rund 50 geladene Gäste hatten sich gegen 14:00 Uhr im neuen Eisenbahnmuseum eingefunden, um gemeinsam mit uns die Wiedereröffnung des Museums zu feiern. Zur Begrüßung wurde den ankommenden Gästen zunächst einmal Sekt und Orangensaft gereicht. So ergab sich bereits vor der offiziellen Eröffnung die Möglichkeit zu Gesprächen und - soweit noch nicht erfolgt - gegenseitigem Kennenlernen.


Für viele war es ein Wiedersehen unter (Eisenbahn-)Freunden. Hans-Jürgen Wenzel, erfolgreicher Autor zahlreicher Eisenbahnbücher, war mit seiner Gattin angereist, der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde wurde durch Vorstandsmitglied Dirk Collin vertreten, vom Kgl. Geschichts- und Museumsverein St. Vith waren der Vorsitzende Dr. Jens Giesdorf und der Ehrenpräsident Klaus Dieter Klauser gekommen. Auch die Vorsitzenden der Eifelquerbahn e.V. und der IG Westeifelbahn e.V., Jens Wießner und Bernd Kruse, hatten es sich trotz einer parallel stattfindenden Veranstaltung im DB-Museum Koblenz nicht nehmen lassen, zur Museumseröffnung nach Jünkerath zu kommen.


Neben den Vertretern aus dem Eisenbahnumfeld und einigen Gründungsmitgliedern der EFJ waren auch zahlreiche Menschen gekommen, die nach dem Hochwasser von 2021 entweder als Privatperson oder als Funktionsträger von Institutionen mit dazu beigetragen hatten, dass der Wiederaufbau am neuen Standort gelingen konnte. Beispiele dafür sind die Kreissparkasse Vulkaneifel oder die örtlichen Feuerwehren.


Viel Unterstützung haben wir auch von Seiten der Politik bekommen. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass bei der Museumseröffnung einige Vertreter aus der Politik dabei waren: Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, Landrätin Julia Gieseking, MdL Jens Jenssen (SPD) und Norbert Bischof, Ortsbürgermeister von Jünkerat. MdL Gordon Schnieder (CDU) wollte ebenfalls dabei sein, musste aber kurzfristig absagen.


Zu den Gästen zählte auch Frank Reuter, Geschäftsführer der Touristik GmbH Gerolsteiner Land. Er hat mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits in der Vergangenheit einen großen Beitrag dazu geleistet, das Museum bekannt zu machen. Gemeinsam arbeiten wir weiter daran, dass das Eisenbahnmuseum Jünkerath im touristischen Angebot der Region eine gute Rolle einnehmen kann.

Nach dem "Come together" begrüßte der EFJ-Vorsitzende Manfred Jehnen die Gäste mit einer kurzen Ansprache, in der er insbesondere den vielen Menschen dankte, die dem Verein nach der Flut geholfen hatten. Die Unterstützung damals war sehr vielfältig. Es gab finanzielle Hilfe, organisatorische Hilfe, Sachspenden und tatkräftige Hilfe vor Ort. Auch die Politik leistete damals wichtige Unterstützung, die es den Eisenbahnfreunden ermöglichte, weiterzumachen und das Museum neu aufzubauen.


Hans Peter Böffgen, Schirmherr der Eröffnungsveranstaltung, gratulierte den Eisenbahnfreunden Jünkerath im Namen der Verbandsgemeinde Gerolstein und wies in seinem Grußwort auf die wechselvolle Geschichte des Vereins hin, die immer wieder von Rückschlägen geprägt war. Besonders beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister von dem Durchhaltewillen der Vereinsmitglieder und sicherte mit Blick auf die noch bevorstehende Versetzung des Roheisenpfannenwagens weitere Unterstützung seitens der Verbandsgemeinde zu.


Landrätin Julia Gieseking ging in ihrem Grußwort auf die Bedeutung des Ehrenamts für die Region ein und betonte, dass es wichtig sei, die Geschichte nicht zu vergessen und die Erinnerung an die große Eisenbahngeschichte der Region zu bewahren.


Im Anschluss an die Grußworte leitete der EFJ-Vorsitzende zur Einsegnung des Museums über. Die EFJ hatten ein Kreuz im Museum angebracht, das in Jünkerath bei der DEMAG hergestellt worden war und lange Zeit im Eisenmuseum hing, das leider nicht mehr existiert. Das Kreuz symbolisiert im Museum nun die Zusammengehörigkeit der beiden Jünkerather Wurzeln Eisenindustrie und Eisenbahn. Die Segnung des Museums nahm Pfarrer Rolf Esser vor. Esser, der in der Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land tätig ist, hatte keine Sekunde gezögert, als wir ihn fragten, ob er die Einsegnung übernehmen würde. Schließlich ist Rolf Esser in Glaadt in der Nachbarschaft des Museums aufgewachsen. Im Rahmen der Zeremonie erläuterte er den Museumsbesuchern die Bedeutung der Segnung anhand des lateinischen Begriffs „Benedictio“. Am Ende der Zeremonie ging Pfarrer Esser durch die Reihen und segnete auch die Museumsgäste.


Danach rundete Manfred Jehnen den offiziellen Teil der Museumseröffnung ab. Unter der Überschrift „Eisenbahnmuseum Jünkerath – ein Blick zurück und ein Blick nach vorne“ ließ der EFJ-Vorsitzende in seiner rund halbstündigen Präsentation zunächst die Geschichte des Vereins „Eisenbahnfreunde Jünkerath“ und des Museums Revue passieren. Im nächsten Abschnitt wurden anhand von Fotos und Fakten in Kurzform die Arbeiten skizziert, die für den Wiederaufbau des Museums und parallel dazu für die Aufbereitung der hochwassergeschädigten Exponate erforderlich waren. Der letzte Teil der Präsentation handelte vom Museumskonzept, mit dem die Jünkerather Eisenbahnfreunde starten wollen.

Um 16:00 Uhr begann der öffentliche Teil der Museumseröffnung. Dies nutzten zahlreiche Besucher aus nah und fern, um sich das Museum genauer anzuschauen. Neben den Exponaten, die dauerhaft im Museum ausgestellt werden, hatten wir einige Besonderheiten vorbereitet, zum Beispiel:


  • Modelle von Jünkerather Lokomotiven und Triebfahrzeugen im Maßstab 1:45, unter anderem von der Schienenbusgarnitur, die einmal im Besitz der Eisenbahnfreunde Jünkerath war. Hergestellt wurden die Modelle von Norbert Lammertz aus Dahlem
  • Modelle von Streckenabschnitten Eifeler Eisenbahnstrecken im Maßstab 1:87, z.B. der Ludendorff-Brücke, besser bekannt als Brücke von Remagen, hergestellt von Walter Klein aus Reifferscheid
  • ein Modell der Dampflokomotive 01 150 im Maßstab 1:20, hergestellt von Heinrich Kreckler (+)


Die Gäste zeigten sich sehr angetan von dem, was wir im neuen Eisenbahnmuseum zusammengetragen haben. Alles wurde genau begutachtet, viele interessante Gespräche wurden geführt und wohl auch einige neue Kontakte geknüpft.

Als „give away“ gab es für alle Besucher eine Papiertüte, die unter anderem die Sonderausgabe der Vereinszeitschrift EFJ-Info enthielt. Die 36-seitige Sonderausgabe wurde zur Museumseröffnung erstellt und spannt den Bogen von den ersten Ideen für ein Museum über die Eröffnung des Museums am Römerwall bis hin zur Eröffnung des neuen Museums.


Unter diesem Link können Sie die Sonderausgabe der EFJ-Info online lesen.


Gegen 19:00 Uhr verließen die letzten Gäste das Eisenbahnmuseum Jünkerath und hinterließen zufriedene Veranstalter. Am kommenden Samstag beginnt dann der Museumsbetrieb. Bis Ende September öffnet das Museum jeden Samstag von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr.


Unser Dankeschön gilt allen Gästen und allen Helfern, allen voran unserem Service-Team, das unsere Gäste so hervorragend versorgt hat.

Zum Abschluss noch einige Impressionen vom öffentlichen Teil der Museumseröffnung.

von Manfred Jehnen 17. November 2024
Am 16. November 2024 fand im Eisenbahnmuseum Jünkerath eine Uniform-Modenschau statt. Insgesamt 13 Akteure präsentierten auf unterhaltsame Weise deutsche Eisenbahnuniformen aus der Zeit zwischen 1906 bis 1990. Die Uniformgruppe um Stefan Ingenfeld wurde 2009 gegründet und ist seitdem bei verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem im DB-Museum Koblenz aufgetreten.
von Manfred Jehnen 27. Oktober 2024
Passend zu unserer Eisenbahnuniform-Modenschau, die am 16.11.2024 stattfindet, ist unser Museumsstück des Monats Oktober ein Erinnerungszeichen der Preußischen Staatseisenbahn für 25 Jahre treue Dienste. Diese Dienstauszeichnung wurde am 27. Januar 1905 durch König und Kaiser Wilhelm II. gestiftet. Durch diese Auszeichnung, die durch den Minister der öffentlichen Arbeiten vorgenommen wurde, sollte unter anderem der hohen Bedeutung der Staatseisenbahn im gesamten Staats- und Verkehrsleben Rechnung getragen werden. Sie sollte Ansporn zur treuen Pflichterfüllung sein.
von Manfred Jehnen 21. Oktober 2024
Am 19. und 20.10.2024 waren die Eisenbahnfreunde Jünkerath mit einem Info-Stand auf der GERO-PHILA 24 in Gerolstein vertreten. Die GERO-PHILA ist eine Ausstellung des Briefmarken- und Münzsammlervereins "Eifelland" e.V., der in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert.
von Manfred Jehnen 5. Oktober 2024
Am 16.11.2024 findet im Eisenbahnmuseum Jünkerath eine Eisenbahnuniform-Modenschau statt. Den Besucher erwartet eine Reise durch rund 100 Jahre Uniformgeschichte. Die Reise beginnt etwa im Jahre 1910, also in einer Zeit, als Kaiser Wilhelm der II. noch das Deutsche Reich regierte. Weiter geht es mit den wilden 1920er Jahren, die für die Eisenbahn viel Umbruch bedeuteten, aber auch ein "Goldenes Zeitalter" waren. Die Elektrifizierung wurde vorangetrieben, neue Lokomotiven entwickelt, Luxuszüge wie der Rheingold eroberten das Land. Auch die dunkle Epoche des Nationalsozialismus kommt bei der Modenschau natürlich nicht zu kurz. Schnittige Uniformen mit zahlreichen Besonderheiten werden dargestellt und mit zeitgenössischer Musik und kurzen Handlungen der Darsteller untermalt. Über die Zeit des Wirtschaftswunders geht es weiter in der Uniform-Geschichte der Deutschen Bundesbahn bis zur Wiedervereinigung und die Eisenbahn in den 1990er Jahren.
von Manfred Jehnen 30. September 2024
Unser Museumsstück des Monats September ist ein Manometer aus dem Führerstand einer Dampflokomotive. Ein Dampflok-Manometer ist ein Messgerät, das den Druck im Kessel einer Dampflokomotive anzeigt. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung des Dampfdrucks, der für den Betrieb der Lokomotive entscheidend ist. Ein zu hoher Druck kann zu einem Sicherheitsrisiko führen, während ein zu niedriger Druck die Leistungsfähigkeit der Lokomotive beeinträchtigt. Die Skala des Manometers zeigt den Druck in Bar an. Bei historischen Dampflokomotiven liegt der typische Betriebsdruck im Bereich von etwa 10 bis 15 Bar. Es ist gut sichtbar im Führerstand der Lokomotive angebracht, damit der Lokführer jederzeit den aktuellen Dampfdruck im Auge behalten kann. Zusätzlich zu diesem Druckmesser gab es noch einige weitere wichtige Instrumente und Ventile, die zusammen den Betrieb der Dampflokomotive sicherstellten.
von Manfred Jehnen 28. September 2024
Anlässlich seines 70-jährigen Bestehens präsentiert der Briefmarken- und Münzsammlerverein "Eifelland" e.V. am 19. und 20.10.2024 in der Stadthalle Rondel in Gerolstein eine Sonderausstellung mit historischen Ansichtskarten, Bildern, Dokumenten, Briefmarken und Münzen. Die Eisenbahn ist beispielsweise mit einer Ausstellung zum Thema "Luxus und Komfort auf Schienen - Europas große Expresszüge" vertreten. Wir als Eisenbahnfreunde Jünkerath sind mit einem Stand in der Stadthalle Gerolstein präsent. Dort können die Besucher sich über den Verein und das Eisenbahnmuseum informieren und unsere Bücher erwerben.
von Manfred Jehnen 23. September 2024
Am 12.10.2024 um 15:00 Uhr findet im Eisenbahnmuseum Jünkerath die diesjährige Jahreshauptversammlung der Eisenbahnfreunde Jünkerath statt. Dazu sind alle Vereinsmitglieder herzlich eingeladen.
von Manfred Jehnen 29. August 2024
Unser Museumsstück des Monats ist diesmal ein Buchfahrplan. Der Buchfahrplan ist ein schriftlicher Fahrplan für das Zugpersonal (insbesondere für Lokführer und Zugbegleiter), der detaillierte Informationen über die Streckenführung, Fahrzeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Halte, Signale und andere betriebliche Besonderheiten einer Zugfahrt enthält. Er dient als wichtiges Dokument für die sichere und pünktliche Durchführung von Zugfahrten im Eisenbahnbetrieb. Unser Buchfahrplan stammt aus dem Jahre 1965 und enthält viele Strecken unsere Eifelregion, die es längst nicht mehr gibt
von Manfred Jehnen 6. August 2024
Am 05.08.2024 waren die Eisenbahnfreunde Jünkerath zu Gast in der SWR Landeschau Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der Couchgespräche mit Moderatorin Patricia Küll hatten Rainer Helfen und Manfred Jehnen die Gelegenheit, den Verein und das Eisenbahnmuseum Jünkerath vorzustellen.
von Manfred Jehnen 3. August 2024
Der Auftritt der Eisenbahnfreunde Jünkerath bei den "Couchgesprächen" in der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz wird am 05.08.2024 ab 18:15 Uhr gesendet. Ursprünglich war das für den 17. Januar 2024 geplant. Dieser Termin musste aber wegen des damaligen Wintereinbruchs abgesagt werden.
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