Der
Museumsbahnhof Ahütte hatte für das verlängerte Wochenende 21 - 24.03.2025 ein Eisenbahn-Wochenende organisiert. In diesem Zusammenhang waren natürlich auch die Eisenbahnfreunde Jünkerath mit von der Partie.
Am 22.03.2025 fand im Eisenbahnmuseum Jünkerath ein Powerpoint-Vortrag zur Eisenbahnlinie Dümpelfeld - Lissendorf - Jünkerath statt. Die veranschlagten zwei Stunden wurden dabei bis auf die letzte Sekunde ausgenutzt. Es hat viel Spaß gemacht, den interessierten Teilnehmern die "Ahrstrecke" näherzubringen.
Einige der Vortragsbesucher waren dann auch am nächsten Tag dabei, als es darum ging, sich auf die Spuren der ehemaligen Eisenbahnstrecke Hillesheim - Gerolstein zu begeben. Der "Schienenersatzverkehr" wurde mit einem der historischen Busse der Firma Hoffmann aus Nohn durchgeführt. Ich war als "Reiseleiter" mit dabei und hatte die Gelegenheit, den knapp 20 Teilnehmern (damit war der Bus komplett belegt) die schon seit mehr als 80 Jahren stillgelegte Strecke näherzubringen.
Um 10:00 Uhr ging es los. Wir starteten am Museumsbahnhof Ahütte und fuhren über Walsdorf nach Hillesheim zum Bahnhof, der ersten Station der für drei Stunden angesetzten Exkursion.
Folgende Stationen wurden mit dem wunderschönen historischen Bus angefahren:
1. Bahnhof Hillesheim
Der Bahnhof Hillesheim war Unterwegsbahnhof der Strecke Dümpelfeld – Lissendorf – Jünkerath und Anfangsbahnhof der Strecke Hillesheim – Gerolstein. Das Empfangsgebäude ist noch vorhanden, wenn auch in keinem guten Zustand
2. Viadukt Hillesheim
Das Viadukt überquerte das „Bolsdorfer Tälchen“, war 160 Meter lang und wohl das meist fotografierte Objekt der Strecke. Die nach der Sprengung verbliebenen Reste wurden 1964 entfernt. Heute sieht man tatsächlich nichts mehr von dem wunderschönen Bauwerk. Anhand von historischen Fotos wurde an Ort und Stelle an das Viadukt erinnert. Die Teilnehmer der Fahrt waren verblüfft, dass an diesem Ort einmal ein solches Bauwerk gestanden hatte.
3. Brücke bei Dohm-Lammersdorf
Bei km 4,675 der Strecke ist noch eine der über 20 Brücken erhalten, die von 1909 - 1912 von der Eisenbahndirektion Saarbrücken gebaut worden waren. Das war natürlich ein wunderbares Fotomotiv für die Teilnehmer der Exkursion. Vom ehemaligen Haltepunkt Dohm (Kr Daun) ist leider nichts mehr übrig.
4. Schloßbrunnen Gerolstein
Am Schlossbrunnen, zwischen Rockeskyll und Pelm befand sich ein besonders interessanter Streckenabschnitt. Hier trafen fünf Gleise von drei Strecken aufeinander. Das stellte die Planer vor besondere Herausforderungen, denn alle Strecken sollten kreuzungsfrei in den Bahnhof Pelm eingeführt werden. Anhand von Fotos und Messtischblättern habe ich versucht, den Exkursionsteilnehmern nahezubringen, wie die Planer diese Herausforderung gemeistert haben.
5. Bahnhof Pelm
Der Bahnhof Pelm wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Strecke Andernach - Gerolstein 1894/95 errichtet und erhielt mit dem Bau der Strecke Hillesheim - Gerolstein natürlich eine weitere Aufwertung. Nach dem Zweiten Weltkrieg und durch die von der Deutschen Bundesbahn im Laufe der Jahre umgesetzten Rationalisierungen ging es natürlich auch in Pelm bergab. Im März 1975 verkaufte die Bahn das Gebäude mit dem Gelände an die Firma Akdolit, die es einen Monat später abriss. Für die Fahrgäste hatte man nur noch ein Wartehäuschen aufgestellt. Nachdem im Januar 1991 der Personenverkehr auf der Eifelquerbahn eingestellt wurde, war in Pelm endgültig Schluss
Obwohl im ehemaligen Bahnhofsbereich von Pelm nichts mehr fotografiert werden konnte, kamen die Fotofreunde auf ihre Kosten. Bei einem Halt auf der sogenannten "Fotografierbrücke" konnten die Teilnehmer die noch vorhandenen Gleisanlagen der Eifelstrecke und der Eifelquerbahn und in der Ferne natürlich auch die Kasselburg ablichten.
Bahnhof Gerolstein
Der Bahnhof Gerolstein, der sich einmal mehr im Umbau befindet, war die letzte Station der Reise. Er existiert bereits seit 1870 und wurde durch den Ausbau des Schienennetzes in der Region stetig erweitert:
- 1883: Eröffnung der Westeifelstrecke Gerolstein – Prüm, die schrittweise bis St. Vith weitergeführt wurde (mit den Abzweigstrecken Pronsfeld – Waxweiler und Pronsfeld – Neuerburg)
- 1895: Eröffnung des letzten Abschnitts (Mayen Ost – Gerolstein) der Eifelquerbahn Andernach Gerolstein
- 1912: Eröffnung der Strecke Hillesheim - Gerolstein
Das Bw Gerolstein, das im Zuge des Baus der Strecke Hillesheim - Gerolstein errichtet wurde, wurde nur im Vorbeifahren erwähnt. Grund dafür ist, dass es im September 2025 eine gesonderte Veranstaltung dazu geben wird.
Von Gerolstein aus fuhren wir zurück, am ehemaligen Betriebsamt Gerolstein vorbei, nach Ahütte. Fast pünktlich erreichten wir um 13:00 Uhr wieder den dortigen Museumsbahnhof. Mir hat es total viel Spaß gemacht, mit den interessierten Exkursionsteilnehmern die Strecke Hillesheim - Gerolstein ein Stück weit aus der Versenkung zu holen und die Resonanz zeigte, dass es auch den Fahrgästen des historischen Reisebusses gut gefallen hat.
Nachfolgend noch ein paar Impressionen: