Sie sind nur knapp sechs Zentimeter groß und werden leicht übersehen – und doch erzählen sie spannende Geschichten aus der Welt der Eisenbahn: die Schwellennägel. In unserem Museum befinden sich zwei besonders interessante Exemplare, die wir heute als Museumsstück des Monats vorstellen möchten.
Der eine Nagel trägt die Prägung „32“. Damit ist das Jahr 1932 gemeint – eine Zeit, in der die Eisenbahn das Rückgrat des Fernverkehrs war. Solche Nägel wurden an Holzschwellen eingeschlagen und halfen den Bahnmitarbeitern, das Alter der Schwelle zu erkennen und planmäßige Wartungen durchzuführen. Ein einfacher, aber genialer Weg, die Infrastruktur im Blick zu behalten.
Der andere Nagel zeigt die Buchstaben „DR“ – das Kürzel der Deutschen Reichsbahn. Es verweist auf die Staatsbahn, die ab 1920 den Eisenbahnverkehr in Deutschland organisierte. Solche Initialen auf Schwellennägeln gaben Auskunft darüber, welche Bahnverwaltung für das Gleisstück zuständig war.
Beide Nägel zeigen, wie durchdacht und strukturiert der Bahnbetrieb bereits vor rund 100 Jahren war – und wie sogar kleinste Alltagsgegenstände einen wertvollen Einblick in die Geschichte der Eisenbahn geben können.