Die knapp 25 km lange Strecke von Ahrdorf nach Blankenheim (Wald) wurde am 1. Mai 1913 eröffnet. Endlich hatte sich für die Menschen an der oberen Ahr der Traum einer eigenen Eisenbahnstrecke erfüllt. Seit Fertigstellung der Ahrtalbahn von Remagen nach Adenau im Jahre 1888 hatte man darum gekämpft, bei der Verbindung dieser Strecke mit der Eifelbahn Köln - Trier berücksichtigt zu werden. Nun war es endlich soweit. Die Eröffnung wurde mit Musikkapellen, geschmückten Zügen und vielerlei Aktivitäten an der Strecke gefeiert.
Damals konnte man noch nicht ahnen, dass keine 50 Jahre später schon die Stilllegung erfolgen würde. Am 1. März 1961 wurde der Verkehr auf der Gesamtstrecke eingestellt. Ein kleines Reststück von Blankenheim bis Blankenheim (Wald) überlebte als Industriestammgleis noch bis zum 31.07.1976. Dann war auch dieses Kapitel beendet. Heute kann man die Strecke mit dem Fahrrad "erfahren". Seit 2005 ist ein großer Teil der oberen Ahrtalbahn als Fahrradweg ausgebaut. Dadurch wurden zumindest einige der wunderschönen Brücken vor dem endgültigen Verfall gerettet.
Trotz der kurzen Betriebsdauer gibt es zu dieser romantischen Bahnlinie einiges zu erzählen. Eine komplizierte Vorgeschichte, Probleme bei der Genehmigung, enorme Schwierigkeiten beim Bau und so weiter. Stoff genug, jedenfalls für uns, um
damit ein 428-seitiges Buch zu füllen, das wir 2019 herausgegeben haben.
Die Geschichte einer Strecke, die sozusagen an der eigenen Haustür vorbeiführt, ist immer auch ein Stück Heimatgeschichte. Deshalb wollen wir mit unseren Büchern nicht nur Eisenbahnfreunde erreichen, sondern auch Menschen, die an der Heimat interessiert sind.
Aus diesem Grund hat es mich besonders gefreut, als die Einladung von der Eifelvereins-Ortsgruppe Blankenheim kam, im Rahmen der Jahreshauptversammlung vom 31.03. einen Vortrag zur Eisenbahnstrecke Ahrdorf - Blankenheim (Wald) zu halten. Dabei gab es gleich mehrere Herausforderungen: den Vortrag auf eine Stunde zu begrenzen, nicht zu viel "Eisenbahn-Fachchinesisch" zu erzählen und die Zuhörer nach rund 1,5 Stunden intensiver Jahreshauptversammlung noch zu begeistern.
Um es vorweg zu nehmen: aus meiner Sicht war es eine ganz tolle Veranstaltung. Ich habe es zwar nicht ganz geschafft, den Zeitplan einzuhalten aber die Zuhörer waren wunderbar. Sie haben interessiert zugehört, Anmerkungen gemacht und Fragen gestellt. So macht ein Vortrag Spaß.
Vor und nach dem Vortrag hatte ich Gelegenheit für interessante Gespräche mit den anderen Teilnehmern. Als Geschenk für unser Eisenbahnmuseum gab es dann noch ein ganz besonderes Stück Kohle. Doch dazu berichte ich in einem gesonderten Beitrag etwas ausführlicher.
Ich danke dem Eifelverein Blankenheim mit ihrem Vorsitzenden Heinrich Bertram ganz herzlich für die Einladung, für den herzlichen Empfang, die tolle Bewirtung und die gute Durchführung der Veranstaltung. Dem Publikum danke ich für die Disziplin und das Interesse.
Die Fotos in diesem Beitrag stammen ebenfalls vom Eifelverein. Auch dafür vielen Dank. Mehr Fotos und Informationen zur Gesamtveranstaltung finden Sie auf der Homepage der
Ortsgruppe Blankenheim.