Blog-Layout

50 Jahre Einstellung des Personenverkehrs auf der "Ahrstrecke"

Manfred Jehnen • 5. Juni 2023

Erinnerung an das Ende der Strecke Dümpelfeld - Lissendorf - Jünkerath

Foto: (c) Hoffmann-Reisen

Dieses Foto ist nun 50 Jahre alt. Der letzte Schienenbus von Dümpelfeld nach Jünkerath war noch einmal voll besetzt. In Ahrdorf, wo dieses Foto entstand, machte man einen Zwischenhalt an der Bahnhofsgaststätte. Bahnhofswirt Josef Schneider (der Herr im hellen Anzug) war ein lustiger Mensch. Er soll damals angesichts der vielen Fahrgäste, die bei dieser letzten Fahrt dabei waren, gesagt haben: "Jetzt, wo endlich mal Betrieb ist, machen die die Strecke zu."


Das war natürlich ein Witz, denn die Fahrgastzahlen auf der seit Ende der 1940er Jahre nur noch eingleisigen Nebenbahn waren längst nicht mehr so, dass man einigermaßen über die Runden kam. Es war ein Abschied auf Raten. Wie man anhand der damals aufgenommenen Fotos sehen kann, hatte die Deutsche Bundesbahn schon viele Jahre lang nichts mehr investiert. Die Bahnhöfe boten ein trauriges Bild und der Oberbau der Strecke war so marode, dass man am Schluss sogar die zulässige Höchstgeschwindigkeit noch einmal reduzieren musste, um einen sicheren Fahrbetrieb zu gewährleisten.


Mit dem Fahrplanwechsel zum 03.06.1973 wurde der Personenverkehr eingestellt, im September desselben Jahres schließlich auch der Güterverkehr.  

Zur Erinnerung an die Einstellung des Personenverkehrs vor 50 Jahren hatte Andreas Kurth, Inhaber des an der Strecke gelegenen Museumsbahnhofs Ahütte, einen "Schienenersatzverkehr" in einem historischen Bus organisiert, der die Teilnehmer von Ahütte aus zu den Bahnhöfen Niederehe, Kerpen, Walsdorf, Hillesheim, Lissendorf und Jünkerath führte. In Hillesheim wurde ein Fotohalt gemacht und in Lissendorf gab es eine Führung und einen kurzen Vortrag im dortigen Museumsstellwerk.


Die letzte Station vor der Rückkehr nach Ahütte war das Eisenbahnmuseum Jünkerath. Dort hatten wir alles für eine würdige Erinnerung vorbereitet. Ein Aufsichtsbeamter (in Person von Manfred Jehnen) erwartete die Teilnehmer in zeitgenössischer Uniform aus dem Jahre 1973. Mit einer Fahrkartenzange wurden, wie es damals üblich war, die Fahrkarten entwertet. Dann präsentierten wir einen Vortrag zur Geschichte der Ahrstrecke.


Am Ende wurde es dann ein wenig hektisch, denn der Bus wartete bereits mit laufendem Motor auf die Teilnehmer. Es ist nicht leicht, die wechselvolle Geschichte dieser schönen Eisenbahnlinie in nur einer Stunde zu erzählen. Die interessierten Besucher hörten aufmerksam zu, wie der "Aufsichtsbeamte" die Zeitspanne von den ersten Ideen gegen Ende des 19. Jahrhunderts über den Bau, die Kriegszeiten, den Niedergang nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende im Jahre 1973 Revue passieren ließ. Zahlreiche Bilder ließen die Geschichte nochmal lebendig werden.


Trotz des etwas eiligen Aufbruchs fanden einige Besucher noch die Zeit, um sich das Buch zu kaufen, welches die Eisenbahnfreunde Jünkerath im Jahre 2012 zu der Strecke veröffentlicht haben. Wenn auch Sie das Buch oder eines unserer anderen Bücher bestellen möchten, können Sie das per Mail oder über das Formular auf unserer Internetseite tun.


Vielen Dank an die interessierten Besucher und natürlich auch an Andreas Kurth vom Museumsbahnhof Ahütte für die Initiative und die Organisation dieser Veranstaltung. Natürlich haben wir auch ein paar Fotos gemacht, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.

von Manfred Jehnen 24. Januar 2025
Das Hochwasser vom 14. Juli 2021 war für viele Menschen und Institutionen eine echte Katastrophe, bekanntlich auch für uns. Doch die Flut hat auch Dinge zutage gefördert, die viele Jahrzehnte lang verborgen waren. Eines davon ist unser Museumsstück des Monats Januar 2025.
Titelbild des Buches über
von Manfred Jehnen 6. Januar 2025
Am 16.03.2025 wird ein neues Buch vorgestellt. Dabei geht es um eine Eisenbahnstrecke, die bereits in großen Teilen fertiggestellt wurde, aber nie in Betrieb gegangen ist: die rechtsufrige Moselbahn. In der 8. Publikation der Eisenbahnfreunde Jünkerath unter der Überschrift "Zeitreise Eisenbahn" beschreibt Autor Martin Kreckler auf 385 Seiten unter anderem die Vorgeschichte und den Bau dieser interessanten Bahnlinie. Lagepläne, Faksimile, Zeichnungen und besonders historische Fotos versetzen den Leser in die damalige Zeit der preußischen Länderbahn zurück.
von Manfred Jehnen 27. Dezember 2024
Unser Museumsstück des Monats Dezember 2024 ist ein Gerät, das bereits in den frühen Jahren der Eisenbahnen Deutschlands im Einsatz und noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein weit verbreitet war: der Morseapparat.
von Manfred Jehnen 23. Dezember 2024
Die Eisenbahnfreunde Jünkerath danken allen Mitgliedern, Unterstützern, unseren Buchkunden und natürlich den Museumsbesuchern ganz herzlich für ihre Verbundenheit und wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für 2025!
Titelbild der Ausgabe 3/2024 unserer Vereinszeitschrift EFJ-Info .
von Manfred Jehnen 1. Dezember 2024
Die neue Ausgabe unserer Vereinszeitschrift EFJ-Info ist auf dem Weg zu unseren Vereinsmitgliedern. Mit 56 Seiten im DIN-A4-Format hat die Ausgabe 3/2024 unserer Vereinszeitschrift wieder einiges zu bieten.
von Manfred Jehnen 28. November 2024
Unser Museumsstück des Monats November ist ein Exponat aus dem Bereich Stellwerkstechnik. Ein Signalmelder oder Signalrückmelder im Stellwerk ist ein technisches System, das der Überwachung von Signalanlagen dient. Es arbeitet mit Ruhestrom und zeigt den Bediensteten im Stellwerk den aktuellen Zustand eines Signals an. Der Signalmelder zeigt einen waagerechten Flügel, wenn das Signal auf Halt steht und einen schräg nach oben stehenden Flügel, sobald sich der Signalflügel mehr als 10° aus der Haltelage bewegt oder der Signalmeldestromkreis gestört ist. Bei Störungen ertönt ein Wecker, der vom Wärter abgestellt werden kann. Unser Exponat stammt aus einem mechanischen Stellwerk, ist 10 cm breit, 22,5 cm hoch und 7,5 cm tief. Das A 1/2 auf dem emaillierten Schild entspricht der Bezeichnung des “echten” Signals, welches hier nachgeahmt wird.
von Manfred Jehnen 17. November 2024
Am 16. November 2024 fand im Eisenbahnmuseum Jünkerath eine Uniform-Modenschau statt. Insgesamt 13 Akteure präsentierten auf unterhaltsame Weise deutsche Eisenbahnuniformen aus der Zeit zwischen 1906 bis 1990. Die Uniformgruppe um Stefan Ingenfeld wurde 2009 gegründet und ist seitdem bei verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem im DB-Museum Koblenz aufgetreten.
von Manfred Jehnen 27. Oktober 2024
Passend zu unserer Eisenbahnuniform-Modenschau, die am 16.11.2024 stattfindet, ist unser Museumsstück des Monats Oktober ein Erinnerungszeichen der Preußischen Staatseisenbahn für 25 Jahre treue Dienste. Diese Dienstauszeichnung wurde am 27. Januar 1905 durch König und Kaiser Wilhelm II. gestiftet. Durch diese Auszeichnung, die durch den Minister der öffentlichen Arbeiten vorgenommen wurde, sollte unter anderem der hohen Bedeutung der Staatseisenbahn im gesamten Staats- und Verkehrsleben Rechnung getragen werden. Sie sollte Ansporn zur treuen Pflichterfüllung sein.
von Manfred Jehnen 21. Oktober 2024
Am 19. und 20.10.2024 waren die Eisenbahnfreunde Jünkerath mit einem Info-Stand auf der GERO-PHILA 24 in Gerolstein vertreten. Die GERO-PHILA ist eine Ausstellung des Briefmarken- und Münzsammlervereins "Eifelland" e.V., der in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert.
von Manfred Jehnen 5. Oktober 2024
Am 16.11.2024 findet im Eisenbahnmuseum Jünkerath eine Eisenbahnuniform-Modenschau statt. Den Besucher erwartet eine Reise durch rund 100 Jahre Uniformgeschichte. Die Reise beginnt etwa im Jahre 1910, also in einer Zeit, als Kaiser Wilhelm der II. noch das Deutsche Reich regierte. Weiter geht es mit den wilden 1920er Jahren, die für die Eisenbahn viel Umbruch bedeuteten, aber auch ein "Goldenes Zeitalter" waren. Die Elektrifizierung wurde vorangetrieben, neue Lokomotiven entwickelt, Luxuszüge wie der Rheingold eroberten das Land. Auch die dunkle Epoche des Nationalsozialismus kommt bei der Modenschau natürlich nicht zu kurz. Schnittige Uniformen mit zahlreichen Besonderheiten werden dargestellt und mit zeitgenössischer Musik und kurzen Handlungen der Darsteller untermalt. Über die Zeit des Wirtschaftswunders geht es weiter in der Uniform-Geschichte der Deutschen Bundesbahn bis zur Wiedervereinigung und die Eisenbahn in den 1990er Jahren.
Share by: