Es war eine echte Premiere. Zum ersten Mal fand in den neuen Räumlichkeiten des Eisenbahnmuseums Jünkerath in der Mühlengasse 3a in Glaadt eine größere Veranstaltung statt.
Die Eisenbahnfreunde hatten zu Teil 2 des Vortrages über 150 Jahre Eifelbahn eingeladen und die Verantwortlichen waren gespannt, wie das neue Museum, das sich noch im Aufbau befindet, ankommen würde. Im Vorfeld war noch einiges dafür getan worden, um alles ansprechend herzurichten. Alle Vitrinen waren bestückt, die Schaufensterpuppen mit historischen Eisenbahn-Uniformen ausgestattet, die Wände mit Lokschildern und anderen historischen Exponaten versehen. Selbst die Toilettenräume hatte man mit den eisenbahntypischen Beschilderungen versehen.
Es war also alles vorbereitet. Dennoch waren die Verantwortlichen etwas angespannt. Der Vortragsraum hat nur ein begrenztes Platzangebot, die Parkplatzsituation rund um das Museum ist ungünstig und für Menschen ohne Auto ist es nicht leicht, zum Museum zu kommen. Schließlich gilt immer noch der Schienenersatzverkehr, da die Eifelstrecke von Trier aus nur bis Kyllburg in Betrieb ist. Von der Haltestelle am Bahnhof Jünkerath bis zum Museum sind ein paar Minuten Fußweg zu absolvieren. Es war also sehr schwer zu kalkulieren, wie viele Menschen den Weg bis zum Vortragsort finden und wie die Organisation funktionieren würde.
Um es kurz zu machen: organisatorisch gab es noch ein paar Probleme: die Zeitungen hatten die Pressemitteilung der Eisenbahnfreunde nicht durchweg komplett abgedruckt und nicht alle Interessenten hatten sich über die Homepage der EFJ informiert. Und so standen einige vor dem Bahnhof oder vor dem alten Museumsgebäude und wussten nicht weiter. Andere hatten die Parkhinweise nicht gelesen und standen mit ihren Fahrzeugen auf Grundstücken der Anwohner. Insgesamt aber hielten sich die Probleme in Grenzen und beim nächsten Mal werden wir auch diese Dinge lösen.
Umso besser kamen Vortrag und Museum an. In seiner Einleitung berichtete Manfred Jehnen darüber, dass derzeit noch vieles provisorisch sei und dass sich bis zur geplanten Eröffnung noch einiges verändern werde. Den Besuchern gefiel das, was sie sahen. So manches Foto von Vitrinen, Lokschildern, Eisenbahnuniformen und anderen Exponaten wurde an diesem Nachmittag gemacht und es gab viel Anerkennung für das, was die Eisenbahnfreunde bereits geschaffen haben.
Highlight des Tages war natürlich der Vortrag über die Eifelstrecke Köln - Trier. Nachdem im letzten Jahr der Streckenabschnitt Kall - Gerolstein beleuchtet worden war, ging es diesmal weiter von Gerolstein nach Trier. In gewohnt perfekter Qualität entführte Wolfgang Kreckler seine Zuhörer in die Geschichte dieser für die Region so wichtigen Eisenbahnstrecke. Anhand von historischen Plänen und Fotos beleuchtete er den Streckenabschnitt von Gerolstein nach Trier und ging dabei auch auf interessante Begebenheiten ein, beispielsweise auf die Probleme beim Tunnelbau oder die Lebensumstände der vielen Fremdarbeiter beim Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert. Anhaltender Beifall und zufriedene Gesichter waren der Lohn für den tollen Vortrag.
Auch für das Eisenbahnmuseum war es ein guter Tag, denn einige Besucher hatten Museumsexponate im Gepäck. Dokumente aus Hallschlag und ein Schienenthermometer der ehemaligen Bahnmeisterei Daun wechselten den Besitzer und sind nun Teil des Museumsbestands der Eisenbahnfreunde Jünkerath. Den Besuchern, die uns diese tollen Stücke übergeben haben, gilt unser herzlicher Dank. Wir freuen uns darüber, dass wir immer mehr als Anlaufstelle für historische Exponate von der Eisenbahn anerkannt werden.
Und so war es ein rundum gelungener Nachmittag und wir sind sicher, dass noch viele weitere spannende Veranstaltungen im neuen Eisenbahnmuseum Jünkerath folgen werden.
Alle Fotos: (c) Martin Kreckler