Museumsstück des Monats September 2023: Knorr-Läutewerk

Manfred Jehnen • 28. September 2023

Museumsstück des  Monats September 2023: Knorr-Läutewerk

Knorr-Läutewerk von einer Einheitslokomotive

Unser Museumsstück des Monats ist diesmal das Läutewerk einer Dampflokomotive. 


Jeder Eisenbahnfreund kennt das... es ist Nebenbahnromantik pur. Kurz vor einem unbeschrankten Bahnübergang steht die Läutetafel (das Signal Bü 5), Zeichen für den Lokführer, das Läutewerk zu bedienen. 


Bim, bim, bim, bim.... So geht es weiter, bis die Spitze des Zuges den Bahnübergang passiert hat. Das Läutewerk warnt auf diese Weise die Menschen in der Nähe des Bahnübergangs vor dem herannahenden Zug. 


Nach dem Geräusch des Läutewerks wurden sogar (scherzeshalber) Strecken benannt. Wegen der vielen Bahnübergänge an der alten Ahrtalbahn Remagen - Adenau mit entsprechend häufigem Geläut  nannte man diese Strecke beispielsweise im Volksmund “Ahrbömmel”.


Ein Läutewerk mussten übrigens nur die Lokomotiven haben, die auf Bahnen mit unbeschrankten Wegeübergängen verkehrten (Nebenbahnen). Für Hauptbahnen vorgesehene Lokomotiven mussten nur dann mit einem Läutewerk ausgerüstet sein, wenn sie regelmäßig auch auf Nebenbahnen verkehrten. Wurde nur ausnahmsweise eine Nebenbahn befahren, durften vom Lokführer oder Heizer Handglocken verwendet werden.  


Unser Museumsstück, ein Läutewerk der Bauart Knorr, wurde mit Hilfe von Druckluft bedient. Es war in dieser Form an den mit Läutewerken ausgerüsteten Einheitslokomotiven und an vielen Länderbahnlokomotiven anzutreffen.


Auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte ist die Funktionsweise des Läutwerks beschrieben:

Schnitt durch ein Läutewerk der Bauart Knorr

Das Läutewerk der Bauart Knorr arbeitet folgendermaßen: Druckluft strömt aus dem Hauptluftbehälter nach Öffnen eines besonderen Anstellventils über eine Düse mit feiner Bohrung in eine Kammer unterhalb eines federbelasteten Rückschlagventiles. Dieses wird angehoben, wenn der Druck in der Kammer genügend angestiegen ist, und die Luft kann nun über eine Ringkammer und Bohrungen im Ventilkörper in den Raum über dem Ventil gelangen. 


Da durch die Düse die Luft nur langsam nachströmt, gleicht sich der Druck über und unter dem Ventil aus, so daß das Ventil sich wieder unter dem Federdruck schließt. Die über dem Ventil stehende Luft treibt eine Stahlkugel vor sich her; hat diese die Glockenwand erreicht und zum Tönen gebracht, so kann die Luft durch eine Öffnung ins Freie entweichen, die von der Kugel freigegeben wird; die Kugel rollt dann wieder in die Ausgangsstellung zurück. 


Inzwischen ist der Druck in der Kammer wieder angestiegen und hebt das Rückschlagventil von neuem.

Von welcher Lok unser Museumsstück des Monats stammt, wissen wir nicht. Wir haben das gute Stück vor einiger Zeit von den Eisenbahnfreunden in Daun für unser Museum erworben. Unser Museumsstück wird nicht mehr mit Druckluft betrieben aber unsere Museumsbesucher können mit einem kleinen Hammer wieder ein wenig Nebenbahnatmosphäre aufkommen lassen.

von Manfred Jehnen 23. April 2025
Unser Museumsstück des Monats sind zwei kleine Metallnägel, die große Eisenbahngeschichte erzählen: In unserem Museum befinden sich ein Schwellennagel mit der Jahreszahl „32“ sowie einer mit dem Kürzel „DR“ für die Deutsche Reichsbahn. Diese Nägel wurden einst in Holzschwellen eingeschlagen, um das Verlegejahr oder die zuständige Bahnverwaltung zu kennzeichnen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie selbst unscheinbare Gegenstände wichtige Hinweise auf den Bahnbetrieb vergangener Zeiten geben können.
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Am 23. März 2025 wurde das Buch von Martin Kreckler über die rechtsufrige Moselbahn im Rahmen der „Ausstellung über die wechselhafte Geschichte des Treis-Bruttiger Tunnels“ in Treis-Karden vorgestellt. Ca. 60 interessierte Besucher verfolgten den rund eineinhalbstündigen Vortrag.
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Das Museumsstück des Monats März 2025 ist eine außergewöhnliche Dienstvorschrift. Es handelt sich um die "Dienstvorschrift für den Gebrauch der fahrbaren Schneepflüge". Sie wurde von der Reichsbahndirektion Saarbrücken herausgegeben und hat - im Gegensatz zu allen anderen bekannten Vorschriften - keine Nummer. Möglicherweise ist sie speziell von und für die Direktion Saarbrücken entwickelt worden. Nach dem Krieg wurde die Vorschrift weiter genutzt und lediglich "entnazifiziert".
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Im Auftrag des Museumsbahnhofs Ahütte war ich heute als Reiseführer mit knapp 20 Fahrgästen im historischen Bus der Firma Hoffmann aus Nohn unterwegs an der ehemaligen Eisenbahnstrecke Hillesheim - Gerolstein. Unterwegs hatten die Fahrgäste Gelegenheit, Fotos zu schießen. Auch dort, wo nicht mehr viel zu sehen ist, konnten die interessierten Gäste anhand von vorbereiteten Fotos und Karten aus dem Archiv unseres Eisenbahnmuseums einiges sehen und lernen.
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Knapp 50 interessierte Besucher hatten sich am 15.03.2025 um 15:00 Uhr im Eisenbahnmuseum Jünkerath versammelt. Anlass war die Präsentation eines Buches der Eisenbahnfreunde Jünkerath über eine interessante Bahnstrecke. Die sogenannte „rechtsufrige Moselbahn“ wurde vor über 100 Jahren geplant, aber nie zu Ende gebaut. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen verbirgt sich dahinter eine spannende Geschichte, die Martin Kreckler von den Eisenbahnfreunden Jünkerath in einem 384 Seiten umfassenden Buch dokumentiert hat.
von Manfred Jehnen 28. Februar 2025
Unser Museumsstück des Monats ist diesmal ein Fahrschein, über den wir so gut wie nichts wissen. Wir sind also auf eure Hilfe angewiesen, denn keiner konnte uns sagen, wer diese Fahrscheine - wir haben einen ganzen Block davon - ausgegeben hat und in welcher Zeit diese gültig waren. Der Fahrschein ist 10,5 cm lang und 6 cm hoch. Es gibt noch eine andere Version des Fahrscheins, die nur 25 Pfennig gekostet hat. Diese Preisdifferenz könnte auf die Inflationszeit um das Jahr 1923 hindeuten, kann aber auch einen ganz anderen Hintergrund haben. Wir setzen also auf das "Schwarmwissen". Wer etwas über diese Art Fahrscheine weiß, den bitten wir um eine Nachricht unter info@eisenbahnmuseum-juenkerath.de. Vielen Dank für die Mithilfe!