Unser Museumsstück des Monats ist diesmal das Läutewerk einer Dampflokomotive.
Jeder Eisenbahnfreund kennt das... es ist Nebenbahnromantik pur. Kurz vor einem unbeschrankten Bahnübergang steht die Läutetafel (das Signal Bü 5), Zeichen für den Lokführer, das Läutewerk zu bedienen.
Bim, bim, bim, bim.... So geht es weiter, bis die Spitze des Zuges den Bahnübergang passiert hat. Das Läutewerk warnt auf diese Weise die Menschen in der Nähe des Bahnübergangs vor dem herannahenden Zug.
Nach dem Geräusch des Läutewerks wurden sogar (scherzeshalber) Strecken benannt. Wegen der vielen Bahnübergänge an der alten Ahrtalbahn Remagen - Adenau mit entsprechend häufigem Geläut nannte man diese Strecke beispielsweise im Volksmund “Ahrbömmel”.
Ein Läutewerk mussten übrigens nur die Lokomotiven haben, die auf Bahnen mit unbeschrankten Wegeübergängen verkehrten (Nebenbahnen). Für Hauptbahnen vorgesehene Lokomotiven mussten nur dann mit einem Läutewerk ausgerüstet sein, wenn sie regelmäßig auch auf Nebenbahnen verkehrten. Wurde nur ausnahmsweise eine Nebenbahn befahren, durften vom Lokführer oder Heizer Handglocken verwendet werden.
Unser Museumsstück, ein Läutewerk der Bauart Knorr, wurde mit Hilfe von Druckluft bedient. Es war in dieser Form an den mit Läutewerken ausgerüsteten Einheitslokomotiven und an vielen Länderbahnlokomotiven anzutreffen.
Auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte ist die Funktionsweise des Läutwerks beschrieben: